Russland und Baltikum - Tag 3 - Sankt Petersburg

Die Nacht war etwas ungewohnt. Wann immer ich aufgewacht bin, es war nie so richtig dunkel. Naja - es sind auch die weißen Nächte. Das Frühstück war ebenfalls etwas ungewohnt, auf Butter wird - zumindest in unserem Hotel - verzichtet, vielleicht streiken auch die Kühe... Das Rührei sieht etwas anders aus als bei uns, es war aber sehr lecker. Die Semmel werden durch Toasts ersetzt - Wurst, Käse, Tomaten, Gerken usw. war alles reichlich vorhanden. Also stärkten wir uns ausgiebig. Um 10 Uhr sollten wir dann abgeholt werden, um die gebuchte Stadtführung zu genießen.

Die Isaak-Kathedrale
Die Isaak-Kathedrale

Unser Guide (oder Guidin?) war auch schon 10 Minuten früher am Hoteleingang - sie kam mit der U-Bahn - jedoch von unserem Fahrer keine Spur. Darja (so der Name der jungen Frau) begann auch gleich über Sankt Petersburg zu erzählen. Da sie in Kaliningrad Deutsch studierte und auch schon in Deutschland war, hatten wir keine Probleme, sie zu verstehen.

Nach einer Viertelstunde telefonierte sie mal mit ihrem (unserem) Fahrer und erklärte uns dann, dass er im Staus stecke. Nach weiteren 10 Minuten war Igor dann zur Stelle, wir stiegen in ein wohltemperiertes Fahrzeug und stellten fest, dass wir - Darja, Igor, Anne und ich die komplette Gruppe bildeten. Da momentan auch das Economic Forum hier tagt, konnten wir den Staus nun hautnah miterleben... und viel Polizei... schwarze Limousinen mit abgedunkelten Scheiben... gesperrte Straßen.



Neben vielen anderen Bauwerken war der Besuch in der Eremitage zweifelsohne der absolute Höhepunkt. Bislang wusste ich nicht, dass es ein so großen Museum gab. Darja führte uns gezielt in einige Räume und in manchen Räumen blieb mir schon die Spucke weg. Sie kannte zu jedem die passende Geschichte und darüber hinaus war sie bestens mit den Gepflogenheiten der Zaren und deren Frauen bzw. Geliebten vertraut - eine richtige Plaudertasche (nicht die Geliebten, die Darja). Nach fast 5 Stunden wurden wir wieder entlassen - der Kopf brummte ob der unzähligen Stories, so dass wir uns nun in aller Ruhe mal in ein Strassenlokal setzen konnten. Der Magen war überglücklich, endlich mal wieder arbeiten zu dürfen und ich muss sagen, das russische Bier schmeckt hervorragend - besonders wenn auch genügend Durst vorhanden ist.