In einem Schloss schläft es sich einfach gut. Da es abgelegen in einem schönen Park liegt, ist es natürlich auch sehr ruhig. Das Frühstück war unschlagbar - kein Buffet - alles auf dem Tisch. Joghurt im Glas, Trauben, 4 Omletts, Wurst, Käse usw... und zu meiner Überraschung auch Butter - das erste Mal seit Tagen. Die Räder übernachteten ebenfalls im Schloss - auch im ersten Stock. Heute morgen mussten sie wieder runter geschleppt werden. Am Liebsten wäre ich ja die Treppen runter gefahren, schöne breite Treppe, nicht zu hohe Stufen, nein - schön flach ideal für einen Biker - und dann noch auf rotem Teppich...
Auch heute geht die Tour noch ein Stück am Peipus-See entlang. In Ufernähe stehen - frühestens alle 10 km - einige Häuser an der Straße entlang. Hier werden häufig Zwiebeln und Kartoffeln angebaut. Viele haben dafür einen großen Garten. Bei uns im Schwabenland existieren ja auch noch viele Ureinwohner, die des Gärtelns mächtig sind. Naja, in einer Stadt erübrigt sich das ganz automatisch. Übrigens sind wir immer noch nahe an der russischen Grenze, denn inmitten des Peipus-Sees verläuft die russisch-estnische Grenze.
Die Esten müssen täglich den Rasen mähen - anders können die ihren Rasen gar nicht so kurz halten (wie auf dem Foto zu erkennen)...
Auch heute gab es Friedhöfe und Kirchen - jedoch es hielt sich in Grenzen. Die Dörfer lagen einfach zu weit auseinander.
Wobei die Friedhöfe super aussehen - es gibt viele sehr alte Gräber, auf denen die Inschrift kaum noch lesbar ist.
Das Bild oben in der Mitte habe ich eigentlich nur gemacht, um zu zeigen, wie sehr der Wind über das Land fegt. Leider kommt das auf dem Bild gar nicht so richtig zu Geltung - man hört auch nicht das stetige Rauschen, das alle anderes Geräusche in den Hintergrund schickt. Jedoch wenn man den Strauch genau betrachtet, dann sieht man, wie die Zweiges nach rechts ausgerichtet sind - das heißt, der Wind kommt von links - und wir fahren nach links...
Bei diesem Wetter habe ich mir natürlich heute die Nase verbrannt. Ich sehe aus, wie wenn ich einen Humpen Rotwein ex und hopp verschluckt hätte... Aber da ja für morgen wieder Normaltemperaturen angesagt sind, wird sich der Rotton ja von knall- in zartrot ändern. In Tartu - das ist die 2. größte Stadt Estlands - angekommen, hatten wir gerade mal 62 km auf dem Entfernungsmessgerät stehen. Das Hansa-Hotel liegt ca. 1 km vom Zentrum entfernt, das wir bereits besucht haben. Sehenswert ist das Rathaus mit dem Brunnen - die küssenden Studenten.
Als wir in die City traten, sind uns diese beiden Gestalten begegnet. Ich denke, diese Typen entsprechen jetzt nicht gerade dem typisch deutschen Mann... In der Tartu sind viele Studenten zu sehen - es hat ja auch ne Universität.
Unsere Herberge hat einen super schönen Biergarten - nur wird er um 17 Uhr geschlossen. Also das verstehe wer will. Würde er mir gehören, ich würde vor Mitternacht den Zapfhahn nicht zudrehen. Wenn ich es nicht vergesse, werde ich morgen noch ein Foto knipsen.