Russland und Baltikum - Tag 18 - Von Kuldiga (LVA) nach Pavilosta (LVA)

Als wir in Kuldiga starten, ist der Markt in der Fußgängerzone schon in vollem Gange. Ich nahm kurzerhand einen anderen Weg - der Markt hätte zu viel Zeit und Geld gekostet. Und einen Rasierapparat gab es auf dem Markt ja vermutlich sowieso nicht. Meiner gibt so langsam den Geist auf. Und wenn ich eines hasse, dann ist das wenn meine Backe stupfelt, wenn ich drüberfahre (mit der Hand natürlich - nicht mit dem Auto).

Am Ortsausgang machte mich Anne dann auf ein Elektrogeschäft aufmerksam - ich hätte das nicht entdeckt... was mal wieder beweist, dass Frauen mehr Augen haben als Männer - diese aber nur verdeckt einsetzen, so dass wir nicht mitkriegen, was die mitkriegen.

Toilettenpapierhalter in Kuldiga
Toilettenpapierhalter in Kuldiga

Also nix wie rein und einen Rasierer gekauft. Wenn ich den morgigen Morgen damit überstehe, dann war es guter Kauf.

 

Wir haben jetzt ja schon einige Male in den verschiedensten Lokalitäten übernachtet. Den Toilettenpapierspender, der wirklich nur auf seine ursprünglichsten Funktion reduziert war - ohne irgendwelchen Schnickschnack - hatten wir heute Nacht. Und dieses Modell möchte ich dir nicht vorenthalten - es funktioniert weit besser als viele Designermodelle.

Lettland hat gerade mal knapp über 2 Milo Einwohner, die auf ne Fläche wie Bayern verteilt werden. Das bedeutet, dass jeder Lette einen Garten von einem Quadratkilometer zur Verfügung hat - es gibt hier verdammt viel Landschaft...

Edole, Anna-Kirche
Edole, Anna-Kirche

Heute gab es zum ersten Mal gemähte Wiesen zu sehen - auch waren die Traktoren nicht unbedingt veraltet, sondern führen glänzend und rostfrei über die Äcker. Der Duft von frischem Heu strömt durch die Nasenflügel und er erinnert an das Allgäu... Gewitter - Licht aus - Licht an - Licht aus - ich schreibe morgen weiter...


Gut - es ist jetzt bereits wieder Abend. Gestern um diese Zeit war wirklich "Land unter" in Pavilosta. Ein heftiges Gewitter mit sintflutartigem Regen setzte alles unter Wasser. Vom Fenster aus konnten wir beobachten, dass die Hochzeitsgäste, die wir schon 2 Stunden vorher am Strand bewundern konnten - dort haben sie sich für den Fotografen in Pose geworfen - von einem Boot, das gerade anlegte, in ein bereitstehenden Auto rannten. Die Braut und ihre (wohl) Freundinnen waren auch dabei. Alle waren klitschenass und Gott sei Dank herrschte noch ne Stunde vorher ne Temperatur von ca. 30 Grad, so dass die Mädchen nicht allzu viel Stoff um ihre Körper wickeln mussten. Den erfrischenden Regenguss nahmen sie verdammt locker. Na, was bleibt einem denn schon mal in so einem Moment übrig...