Der letzte Tag in Klaipeda ist angebrochen. Wir packen nach dem Frühstück unsere Sachen. Anne geht noch auf Shopping Tour - ich beschäftige mich mit der Radroute vom Hotel zum Fährhafen, das dürften noch so ca. 14 km zu radeln sein. Gegen 12 Uhr verlassen wir dann gemeinsam unsere Hotel, packen alle Taschen auf die Räder und setzen uns in Bewegung. Der Wind bläst heute mal wieder überaus kräftig, so dass der Aufenthalt in den zügigen Straßen wirklich kein Genuss ist.
Da ganz in der Nähe des Hotels eine katholische Kirche stand, machten wir einen kleinen Umweg. Sie war jedoch - wie so viele Kirchen - verschlossen. So dass wir einen letzten zum Hafen unternahmen. Der Wind jedoch peitschte uns gleich in ein von Glaswänden umgebenes Café...
Nachdem der letzte Snack mit einem leckeren Glas Bier weit unten im Magen gelandet war, nahmen wir Kurs auf den Fährhafen. Der Wind blies so kräftig von hinten, dass sich das Treten der Pedale fast erübrigte. Direkt am Weg ein riesiges Maxima-Kaufhaus, das mussten wir natürlich auch noch besichtigen. Innen erst mal, linker Hand, eine prächtige Schmuckstraße - natürlich viel Bernstein und Gold - alles hell und einladend bestrahlt. Auf der rechten Seite ein Einkaufszentrum, in dem ich mich zu verlaufen drohte. Weitere Shops folgten. Wir holten uns noch - vorbeugend - in einer Apotheke Reisetabletten, um das ungewohnte Auf und Ab des Schiffs auch heil zu überstehen. Dann aber war es an der Zeit, unsere Fähre aufzusuchen.
Das Einchecken war etwas chaotisch, aber für uns jetzt nicht wirklich schlimm - denn - wo ich bin, ist vorne...
Die Boardkarten geholt, dann wieder aufs Rad und die letzten Meter in den Bauch der nicht gerade kleinen Fähre gerollt. Ein freundlicher Mitarbeiter band sogleich unsere Räder an die Bordwand und schickte uns einige Stockwerke nach oben. Wir schleppte unsere Gepäcktaschen hoch, durchquerten einige Gänge und fanden uns an Deck 5 wieder. Nun noch die richtige Kabine gesucht - gefunden - die Türe öffnete sich nach Einschieben der Keykarte (das war ja nicht immer so) und wir betraten die gute Stube. Ich war überrascht, die Größe war durchaus akzeptabel, Dusche und Toilette vom Feinsten, kurz und gut - wir waren voll zufrieden.
Wir bewegten uns in den Speisesaal, das Buffet war sehr ok - und warteten auf den Start der Fähre, die immer noch beladen wurde. Gegen 22 Uhr hörten wir das Brummeln der Motoren und das Ufer bewegt sich scheinbar vom Schiff nach hinten. Müde schaukelte ich ins Land der Träume...