Um 8 Uhr schlage ich zum ersten mal die Augen auf, obwohl ich gestern in der Sauna schon vorgeschlafen habe. Ich fühle mich gut und genieße das Frühstück. Die Wolken fliegen tief und für heute Abend ist Schnee und Sturm angesagt. Da meine Beinchen sich noch nicht in Hochform befinden, werde ich heute mal keine Skatingrunde drehen sondern mich mit dem klassischen Skilanglauf mal wieder anfreunden.
Den Diagonalschritt habe ich ja mal gelernt und den habe ich gleich wieder drauf, beim Doppelstockschub mit Zwischenschritt muss ich mich schon mehr anstrengen. Aber es macht jede Menge Spaß - ist ja auch nicht so anstrengend wie Skating. Allerdings auch nicht so schnell. Ich laufe noch die Gaichtrunde in Nesselwängle, die zumindest heute von den Langläufer irgendwie gemieden wird. Vielleicht weil es so verdammt schattig ist?
Als ich zum Haldensee komme, fährt eine Frau vor mir, deren Mann ich - er verließ kurz vorher die Spur, um seine Blase etwas zu verkleinern - überholte. Die Frau vor mir babbelt permanent mit mir - wohl ist sie der Meinung, dass ich ihr Mann sei. Plötzlich dreht sie sich im Lauf um - vermutlich in Ermangelung der erwarteten Antworten ihres Gatten - sie sieht mich, erschrickt und fährt in der Kurve geradeaus in den Tiefschnee, wo sie gekonnt mit ihrem Hinterteil eine Badewanne in den Schnee formt.
Tannheim kommt in Sicht und mein Magen hängt verdammt tief. Aber ich schleppe mich noch - immerhin habe ich 25 km hinter mir - auf den Campingplatz. Erst verwöhne ich meinen Körper mit Holundersirup, dann mit einer ausgedehnten Dusche. Ich denke, ich mach morgen mal ne Pause...