Sonnenaufgang im Tannheimer Tal. Die Sonne ist zwar noch nicht zu sehen, jedoch die Bergspitzen werden von ihr bereits angestrahlt. Das Thermometer des Campingplatzes ist vereist - ich reibe es mit meinen Fingern trocken - der Zeiger steht noch auf -17 Grad.
Heute endlich mal kein Neuschnee - dafür gibt es ein ausgedehntes Frühstück. Da es am kommenden Samstag in Urlaub an den Reschensee geht, packe ich schon mal all meine Ski-Sachen, die ich heute nicht mehr benötige, zusammen. Wenn ich heute auf die Schwäbische Alb fahre, darf ich nicht vergessen meine Tochter in Ulm vom Bahnhof abzuholen.
Gegen halb 12 Uhr gehe ich runter auf die Loipe. Ich möchte nach Nesselwängle skaten. Dort gibt es eine sehr schöne Runde in der Sonne. Der Schnee ist auf Grund der Kälte wieder verdammt stumpf und deshalb komme ich nur langsam voran. In Nesselwängle pfeift der Wind vom Gaichtpass hoch und mit der Sonne ist es ebenfalls nix. Es ist noch zu früh im Jahr und sie steht einfach noch zu tief, um das Tal mit ihren wärmenden Strahlen zu verwöhnen. Meine Finger werden langsam kalt - mein Gesicht ist schon lange kalt - mein Magen ist leer und verlangt nach Spaghetties - und meine Zellen sind geschrumpft und wollen was Flüssiges.
Kaputt aber glücklich lande ich nach zweieinhalb Stunden wieder am Ausgangspunkt, wo ich meine Lebensgeister wieder mittels heißer Dusche erwecke. Ich gehe noch kurz hoch ins Büro (des Campingplatzes) und bezahle noch eine Gasflasche, die ich heute morgen geholt habe - auch meine Frühstückssemmel. Das Auto ist ja schnell gepackt und ich fahre los. Die Abholung meiner Tochter klappt super - ich marschiere rein in den Bahnhof - und meine Tochter kommt gerade von den Gleisen entgegen. Schön, wenn mal wieder was klappt...