Da Petrus heute mal ne Pause einlegen wird - zumindest sagt das mein Radio - und es erst gegen Spätnachmittag regnen soll, entscheide ich mich für eine größere Tour. Ich hole mein Bike aus der Garage - gehe aber sofort wieder ins Haus und ziehe eine wärmere Jacke an. Dicke Wolke hängen am Himmel und für mich sieht es nach Regen aus. Als ich dem Albtrauf entgegen rolle, kommen mir erst recht Zweifel wegen des vom Radio versprochenen Wetters.
Ich nehme den Abzweig nach Deggingen - verfahre mich bei einem Bauernhof, was ich aber relativ schnell bemerke. Die Abfahrt ins Tal ist mal wieder sehr schlecht - da war - warum auch immer - eine Bagger unterwegs. Der Weg ist ruppig und die große Steine bremsen nicht nur mein Tatendrang, sondern auch mein Spaßfaktor. Endlich bin ich im Tal, nehme noch einen Hügel nach Auendorf und von dort einen Abzweig, den ich noch so ganz dunkel in schlechter Erinnerung habe - egal, ich habe ja Zeit.
Meine Erinnerung wird etwas klarer als der Weg immer schlechter wird. Neben dem Weg verläuft ein kleiner Bach, manchmal kommt es mir vor, als würde der Bach unter dem Weg fließen, so schlammig ist es unter den Blättern. Also schiebe ich eben - und irgendwann wird es auch wieder fahrbar - Gott sei Dank.
Kurz vor Gruibingen lacht mich noch der Boßler an - da gibts im "Boßlerhaus" bestimmt ne Erfrischung. Unterwegs erkenne ich im rechten Augenwinkel ein kleines Schildchen: "Boßlerhaus geschlossen". Toll, aber ich will meinen Tritt jetzt nicht unterbrechen. Also strample ich klaglos und pausenlos weiter in Richtung Heimat.