Der Himmel ist wolkenverhangen - jedoch der aktuelle Wetterbericht sagt, dass es heute trocken bleiben würde. Ich geh mal vor die Türe, um die Temperatur zu prüfen... das Thermometer zeigt 8 Grad, das reißt mich jetzt nicht gerade vom Hocker.
Ich streife meinen Winterkittel über, lange Hosen sowieso, lange Handschuhe erst recht und wärmende Überschuhe. Ich lasse mich die Alb runter rollen, Richtung Gammelshausen. Jedes Rinnsal ist heute randvoll mit Wasser - kein Wunder - so wie es die letzten Tage geregnet hat. Vor Auendorf steht sogar ein Schild: "Achtung Strasse überschwemmt".
Über Gammelshausen und das Deutsche Haus (hier ist immer was los, selbst bei diesem Sauwetter stehen jede Menge Autos auf dem Parkplatz) geht es nach Weilheim. Das über 300 m tiefer als mein Startpunkt liegt. Herrlich sind die gelb blühenden Rapsfelder anzusehen. Bei uns auf der Alb dauert es wohl noch 10 Tage, bis das Gelb das Grün verdrängt.
Bei der längsten Steigung des Tages (Hepsisau - Schopfloch) überholt mich ein junger Typ in kurzem Dress. Ich schaue auf seinen Rahmen - nein, der hat kein e-Bike... Ok, der muss so schnell treten, den frierts, denke ich so bei mir. Den Gedanken, dass ich vielleicht schlecht drauf bin, verwerfe ich mal.
Bei Zainingen nehme ich den Abzwieg in den ehemaligen Truppenübungsplatz. Ich komme an einigen Schafherden vorbei - vermeide es aber, vom Schäfer in die Herde einsortiert zu werden. 2 flotte Bikerinnen kommen mir entgegen - natürlich beide ins Gespräch vertieft. Dummerweise weiche ich aus - vielleicht hätte der Zusammenstoß meine abhanden gekommenen Lebensgeister wieder auf Vordermann gebracht...
Nach 13 km spuckt mich der Truppenübungsplatz (heute Biosphärengebiet) wieder aus. Über Feldstetten und Laichingen trete ich nach Nellingen zurück - kaputt, aber trocken.