Die Sonne gibt schon morgens um halb 8 ihr Bestes. Es ist warm - und das Frühstück schmeckt im Freien noch einen ganzen Tick besser als drin. Die bayerischen Brötchen sind lecker und am Geschmack des Frühstückseis kann ich auch nichts Negatives entdecken.
Heute ist Passau angesagt - die drei Flüsse-Stadt. Erst geht es von Egglfing nach Bad Füssing, die Kuranlagen und Thermen sind echt beeindruckend. Sollte sich noch ein Schlechtwettertag ergeben, dann werde ich sicherlich einen Thermentag einlegen.
Weiter geht es über einige Dörfer - abseits des Innradwegs - auf der deutschen Innseite in Richtung Passau. Die Flussmitte ist ja zugleich Grenze zwischen Deutschland und Österreich (oder Bayern und Oberösterreich). Ca. 15 km vor Passau wird der sonst so flach verlaufende Radweg plötzlich sehr hügelig. Vom Inn aus steigt das Ufer sofort mächtig an, so dass ich öfters zum Absteigen animiert werde.
In Passau angekommen, geht es zuerst an einem Schulzentrum vorbei - die Halbwüchsigen haben wohl gerade Mittagspause und lungern (heute heisst das wohl "chillen") im Schulhof rum. Unweit entfernt treffe ich immer mehr junge Leute - beiderlei Geschlechts - dann erblicke ich die Universität. Oh, bislang wußte ich gar nicht, dass Passau ne Universität hat, aber man lernt ja nie aus.
Nun will ich mir aber wieder einige Kalorien zuführen. Ich plaziere mich in eine Gastwirtschaft, die direkt am Zusammenfluss von Inn und Donau (nicht zu vergessen die Ilz, die ja just 200 m entfernt auch in die Donau fließt) liegt. Einige große Ausflugsschiffe ziehen vobei, das schöne Wetter lockt alle, die nicht bettlägerig sind an die frische Luft. Ich genieße meine Gulaschsuppe und das Radler - ich könnte 3 davon trinken, aber dann würde ich vermutlich in Schlangenlinien heim radeln müssen.
Den Heimweg trete ich auf der österreichischen Seite - also auf der anderen Innseite an. Da kommt doch noch das schönste mittelalterliche Städchen Österreichs: Schärding. Und es sieht wirklich sehr schön aus, mit den vielen Straßencafes vor den alten, in allen Farben schimmernden Häusern. Ich besorge mir ein Eis - 2 Kugeln. Und das schmeckt so lecker - bringt die verbrauchten Lebensgeister sofort wieder zurück.
Nun sind es noch 22 km bis auf den Campingplatz in Egglfing. Ich nehme nun wieder den Radweg auf deutscher Seite, wechsle also die Innseite. Die Sonne brennt immer noch auf meinen Rücken, aber wenn ich zurück blicke, kann ich am Horizont bereits dicke, hoch aufgetürmte Wolkentürme erkennen. Ich werde es zukünftig vermeiden, einen Blick nach hinten zu riskieren. Vor mir sieht es aus wie in Süditalien - Sommersonne pur.
Um 17 Uhr 30 öffne ich auf dem Campingplatz ein Kaiserweizen - und mein Körper dankt es mir - dann gehe ich unter die Dusche...