Etappe 6: Ruden - Maribor

Schnell noch eine Wurstsemmel gekauft...
Schnell noch eine Wurstsemmel gekauft...
Lavamünd
Lavamünd

Die Wirtin ist überaus nett und freundlich - auch über das Frühstück will ich mich nicht beklagen. Die Sonne heizt bereits am frühen Morgen wieder kräftig an. Im Gasthaus haben noch 5 andere Radlerinnen übernachtet. Diese haben sich gestern mit dem "Radtaxi" bringen lassen - allesamt E-Bike-Fans.

Lavamünd ist die letzte Stadt, die auf österreichischem Gebiet liegt. Nach der Grenze zu Slowenien - die ja wie alle Grenzen der EU - zwischenzeitlich kaum mehr als Grenze zu erkennen ist.

Jetzt wird es richtig hügelig. An der Drau direkt fehlt einfach der Platz für einen schönen Radweg. Deshalb geht es hinauf in die Hügel. Plötzlich stehe ich an einer unfertigen Brücke.


Um auf die Brücke zu kommen, müsste ich mit meinem Bike einen Sprung von ca. 3 Metern machen, da diese noch an der Brücke fehlen - vorne und hinten. Ich schaue mich etwas hilflos um und entdecke einen Bauarbeiter, der mir mit der Hand winkt. Ich schiebe mein Rad in die angezeigte Richtung an den Bach runter. Dabei muss ich ganz schön aufpassen und beide Bremsen anziehen, so steil ist das Gelände - und ich will ja auch nicht unfreiwillig schwimmen gehen. Ich erkenne auch die schmale Holzbrücke, die die Arbeiter extra für mich gezimmert haben.

Ich komme zwar fast nicht durch die Brücke aber ein Arbeiter ist mir freundlicherweise behilflich - vielen aber herzlichen Dank.

 

In Vuzenica beginnt es zu regnen - Gott sei Dank - zeigt sich auf der linken Straßenseite eine kleine Gartenwirtschaft. Linke Hand raus - Rad abgestellt - und einen Sitz blockiert. Es gibt wieder Radler (das schmeckt hier einfach lecker erfrischend - mit Zitrone) und Nudeln. Im Hintergrund drückt das ausgewachsene Grollen eines Gewitters auf meine Ohren - und es kommt immer näher - der Regen ist schon da.

Hängebrücke bei Lavamünd
Hängebrücke bei Lavamünd

Ich entschließe mich, dem Gewitter durch die Inanspruchnahme eines Zuges aus dem Wege zu gehen. Ich beschleunige auf der Fahrt zum Bahnhof auf Höchstgeschwindigkeit - stelle dort mein Rad ab und suche den Fahrkartenautomat. Weit gefehlt... hier ist der Mensch noch leibhaftig vorhanden und wird nicht durch einen Blechkasten ersetzt. Ich finde eine offene Türe, schaue rein und entdecke eine nette schlanke Bahnbedienstete, mit der ich mich auf ein Verkaufsgespräch einlasse.

Vuzenica Bahnhof
Vuzenica Bahnhof

Also erstehe ich eine Karte mär mich und mein Bike - die Nette vom Bahnhof geht mit mir zum Gleis und erklärt mir, dass ich meine Packtaschen noch abmontieren müsse. Ihr Wunsch ist mir Befehl und schon kommt auch der Zug nach Maribor. Erhält genau richtig - eine Rolltüre geht auf und ich stemme mein Rad in den Zug - wobei mir der Zugbegleiter behilflich ist (das gibt es in Deutschland nicht).


Kurze Zeit später bin ich in Maribor. Die Touristeninfodame besorgt mir ein Zimmer - ziemlich zentral gelegen. Und es wäre ja ganz leicht zu finden, wenn diese 4-spurigen Straßen nicht wären... und mehr Ampeln... Irgendwann habe ich es geschafft - und ich schlummere dem Morgen entgegen...