Ich stehe extra ne halbe Stunde früher auf da heute eine echt harte Etappe auf dem Programm steht. Das Frühstück schließe ich mit 3 Erdbeeren ab - die schmecken prima. In der Fußgängerzone von Hartberg - der Name kommt nicht von ungefähr - die Stadt liegt hart am Berg, hole ich mir noch eine belegte Semmel. Da ich mich noch auf dem Bahnhof erkundigen wollte, ob ich von Wien aus einen Zug mit einem freien Radplatz buchen kann, radle ich noch schnell auf den Bahnhof. Allerdings vergaß ich, dass - wie überall - gespart wird und kein menschliches Wesen mehr auf den meisten Bahnhöfen anzutreffen ist. Also - hier werde ich nicht erfahren, ob ich einen Platz für mein Fahrrad ergattern kann.
Also suche ich wieder ein Schild "R12" - das mich in Richtung Wien bringt. Die dunklen Gewitterwolken verheißen nichts Gutes... prompt regnet es auch schon. Nach etwa 5 km im Regen zeigt sich wieder über mir der Himmel in blau. Schnell die Regenklamotten wieder vom Körper gerissen... Diese Regenklamotten sind zwar ganz gut - man wird von außen nicht nass. Der Nachteil ist, dass bei körperlicher Anstrengung - also wenn sich Schweiß auf der Haut bildet - dieser nicht mehr verdunstet. Das Ergebnis ist, dass die Klamotten auch innen so langsam aber sicher feucht werden... und das fühlt sich auch nicht so prickelnd an.
Punkt 12 Uhr bin ich in Friedberg (...berg, das liegt nicht unten im Tal...) und es gibt in einer Fleischhauerei mit Wirtschaft ne schmackhafte Suppe. Ich sitze direkt am "Hauptplatz" wie das hier so heißt und da gibt es einiges zu sehen - interessanter sind jedoch die Gespräche der einheimischen Frauen.
Über Mönichkirchen hängen dichte Regenwolken - und der Ort ist wie ausgestorben. Naja, es ist ja auch ein Wintersportort. Mitten im Ort erinnert ein Grenzhäuschen an die Sowjets - Gott sei Dank war die Schranke offen...
Es bleibt mir also gar nichts anderes übrig als diesen tristen Ort zu verlassen. In einer rasanten Abfahrt (9 km lang) geht es auf der Bundesstraße nach unten. In Aspang-Markt finde ich wieder den Radweg in Richtung Wien. Da der nächste grössere Ort jedoch noch ca. 30 km entfernt liegt, mache ich mich auf die Suche nach einem Bett mit Dusche. Ich finde das Gewünschte am Ortsende. Der Wirt hat gerade noch ein Zimmer frei, das ich sofort in Beschlag nehme. Den ausliegenden Prospekten entnehme ich, dass ich mich nun in der "Buckligen Welt" befinde. Und wenn ich so um mich in die Landschaft schaue, dann kann ich das nachvollziehen...