Zogen gestern noch Nebelschwaden durch das Land, so haben sich diese für heute morgen verabredet, um sich geballt zur Schau zu stellen. Das Thermometer erreicht gerade mal mit Mühe und Not die 14 Gradmarke, und die Sonne spielt Verstecken: Mal lässt sie sich (ganz) kurz blicken, dann versteckt sie sich wieder - obwohl sie einen riesen Fanclub hätte - in der trüben Suppe.
Nach einem späten, aber ausgiebigen Frühstück mit "Vesperbrötchen", Joghurt, Wurst, Käse und Nutella, das sich zu lange in Wechselbädern unter heißer Sonne und kalten Nächten aufgehalten haben muss und deshalb von der Konsistenz her eher den Namen "Braune Bröckele in Öl" verdient hätte.
Da ich bis 12 Uhr unseren Stellplatz verlassen muss, sind noch einige Aufräumarbeiten zu erledigen. Es sieht nicht gut aus, wenn man mit noch eingestecktem Stromkabel den Platz verlässt - oder verlassen will...
Ich suche mir einen neuen Parkplatz, denn wir wollen ja noch nach Staufen radeln, um das kleine Städtchen zu inspizieren.
Die Fußgängerzone Staufens ist wohl recht bekannt. Irgendwann fiel mir auch wieder ein warum. In vielen Häusern - und das konnte ich mit eigenen Augen sehen - sind bedrohliche Risse. Vermutlich durch die im Jahre 2007 durchgeführten Geothermiebohrungen.
Bislang geht man davon aus, dass an Gebäuden Schäden in einer Höhe von 50 Millionen Euro entstanden sind. Und das nur, weil irgendwelche Leute immer nur daran interessiert sind, die Mutter Erde auszunehmen wie eine Weihnachtsgans. Die Geothermiebohrungen hatten wohl zur Folge, dass
Wasser in eine Erdschicht (Gipskeuper) eingedrungen ist, die dann zu Gips aufquoll, was eine Erweiterung des Volumens um bis zu 60 % zur Folge hatte...
Wir schrauben uns nach der Ortsbesichtigung noch einige Höhenmeter nach oben, so dass wir unsere Augen mit einem herrlichen Ausblick in Richtung Krozingen belohnen können. In der Zwischenzeit war auch der Kampf zwischen den beiden Titanen entschieden: Die Sonne zeigt stolz ihre heiße Brust und zwingt den Nebel zum Verdampfen...
Die Rückfahrt ist ein reines Vergnügen. Es geht häufig bergab, so dass das Pedallieren keine große Herausforderung darstellt.
In der Therme verwöhnen wir noch unsere Muskulatur mit Massagedüsen aller Art. Locker und entspannt treten wir die Heimreise nach Nellingen an - weitgehend staufrei - nun brauche ich erst mal Maultaschen...