Kleiner Stadtrundgang vor den Kuranwendungen

Durch einen Brand im Sommer 1604 fast vollkommen zerstört, erstrahlt Karlsbad heute prunkvoller denn je...
Durch einen Brand im Sommer 1604 fast vollkommen zerstört, erstrahlt Karlsbad heute prunkvoller denn je...

Heute ist erst mal eine kleine Wanderung in die Stadt angesagt. Entlang der Tepla, die später in die Eger mündet, geht es ohne Autoverkehr. Überhaupt gibt es jede Menge von kleinen und großen Parkanlagen.

 

Leider fehlen um diese Jahreszeit die Blätter an den Bäumen und die Blumenpracht - ein Grund mehr, das Kurstädtchen, das zu den berühmtesten der Welt zählt, zu einem späteren Zeitpunkt wieder mal zu besuchen. 

Leider reicht die Zeit nicht mehr, um das Becherovka Museum zu besuchen. Zu gerne hätte ich gewusst, wie dieser Teufelstrunk hergestellt wird.


Aber ich musste ja wieder pünktlich in meinem Hotel erscheinen. Heute war neben dem wohltuenden Moor-Sprudelbad ein Kohlesäurebad angesagt. Eine  nette Krankenschwester führt mich in einen der fast 30 Behandlungsräume. Ich darf mich meines Bademantels entledigen, um dann in einen übergroßen Müllsack von reißfester Qualität zu schlüpfen. Und sogleich lagen wir auf der Liege (nein, nicht ich und die nette... der Müllsack und ich...). 

Die nette Schwester - nur mein Kopf schaut noch aus dem blauen Sack - bindet den Sack zu, an meinem Hals... Bevor sie meine Kragenweite auf Null stellen kann, entfleucht mir ein "zu eng". Sie lockert den Kragen wieder etwas und ich atme erleichtert durch.

Nun schiebt sie einen Schlauch zwischen Hals und Müllsack und öffnet ein Ventil. Ich spüre, wie die Kohlensäure aus dem Schlauch über meinen Körper strömt und der Müllsack sich aufbläht wie ein Luftballon. 

Bevor ich davon fliege, dreht sie das Ventil wieder zu und verabschiedet sich mit den Worten: "Komme wieder in einer halben Stunde". Schnell erwärmt sich der Innenraum des Sacks und ich fühle mich wie in einer Minisauna.

Die öffentliche Bade- und Kureinrichtung
Die öffentliche Bade- und Kureinrichtung
Wo ist denn nun die Quelle Nr. 11?
Wo ist denn nun die Quelle Nr. 11?

Die Hände kleben am Körper... es juckt mich an der Backe - aber meine Hände sind im Sack - meine Backe ausserhalb - da ist an ein Kratzen nicht zu denken. Es ist ein komisches Gefühl...Nach 30 Minuten befreit mich meine Krankenschwester aus der eingeschnürten Situation. Ich kratze mich heftig und steige aus meiner Minisauna. Nun freue ich mich auf ne Dusche und auf ne große Sauna (ohne Müllsack)...