Bevor es heute nach Marienbad geht, schlürfe ich den letzten Schluck aus meiner Zutzeltasse mit dem guten Karlsbader Heilwasser. Das Gepäck ist schnell im Auto verstaut, über das sich in der Nacht eine dicke Eisschicht gelegt hat.
Unsere Tischnachbarn (ein sehr nettes Ehepaar aus Dresden) sind auch gerade auf dem Parkplatz und versuchen, mit bloßen Händen die Scheiben frei zu kratzen. Ich bin gerne behilflich...
Gegen Mittag geht es dann nach Marienbad. Ich habe zwar keine Ahnung in welche Himmelsrichtung ich fahren muss, aber Gott sei Dank gibt es ja ein Navi. Nach einigen Kilometern zwingt mich eine Frauenstimme rechts in eine schmale Strasse einzubiegen. Es geht stetig nach oben... Verkehr ist so gut wie nicht vorhanden - dafür Schlaglöcher. Ich drossle die Geschwindigkeit auf angenehme 40 Km/h. Dafür setzt mein Navi die voraussichtliche Ankunftszeit stetig nach hinten. Ich habe schon Angst, heute das Ziel nicht mehr zu erreichen. In der Zwischenzeit ist das Sträßchen schneebedeckt...
Endlich taucht es auf: Marienbad. Erst mal das Gepäck auf's Zimmer. Jetzt wäre ne Kleinigkeit für den Magen gut... Im Hotel ist nur das Cafe geöffnet und da gibt es nur Süßes - ich verzichte.
Oh Gott, ich muss das Auto noch ins öffentliche Parkhaus fahren. Die Parkgebühren vor dem Hotel sind seltsam: Eine halbe Stunde kostet 10 Kronen, eine Stunde kostet 40 Kronen...
In Karlsbad gab es heiße Quellen, hier in Marienbad gibt es nur kalte Quellen... kein Wunder bei dem Schnee.