Ästchen in der Schaltung bringt mich zum Stillstand...

Ein Berg Bier wäre jetzt nicht schlecht - leider ist geschlossen...
Ein Berg Bier wäre jetzt nicht schlecht - leider ist geschlossen...

Der Sommer kommt - heute ist es schon ganze 3 Grad wärmer als gestern. Allerdings pfeift ein sehr kühler Südostwind, aber das ist mir vorerst egal - denn er unterstützt mich kräftig bei meiner Fahrt in Richtung Albabstieg. 

Irgendwann höre ich es unter mir hölzern knacken und meine Pedale verfallen in eine Art Schreckstarre - sie sind nicht mehr zu bewegen. Da es bergauf geht, kommt auch die Vorwärtsbewegung meines Bikes zum Stillstand. Ich steige ab - entferne die dünnen Ästchen, die sich in meiner Schaltung verheddert haben.


Seltsamerweise liegt die frisch geölte Kette hinten auf dem kleinsten Ritzel, wobei ich sie - als ich noch treten konnte - so in der Mitte des Ritzelpaketes lag. Ich steige auf - schalte in einen mir angenehmen Gang - jedoch die Kette bewegt sich nicht von dem kleinen Ritzel auf ein nächst grösseres. Notgedrungen steige ich wieder ab und inspiziere die Schaltung...

 

Ich bin nun wirklich nicht der größte Schrauber vor dem Herrn, aber als ich das lose Ende des Schaltzugs sehe wird mir klar, dass mein Schaltvorgang einfach ins Leere laufen muss. 

Eigentlich ein sauberes Sträßchen - trotzdem hüpfte mir ein Ast in die Schaltung...
Eigentlich ein sauberes Sträßchen - trotzdem hüpfte mir ein Ast in die Schaltung...

Etwas ratlos stehe ich mit meinem Rad am Wegesrand. Der erste Radler, der an mir vorbei kommt, ignoriert mich nichtgrüßend. Ganz anders der zweite - er bleibt stehen und fragt mich, ob ich klar komme. In der Zwischenzeit habe ich mein Rad auf den Kopf gedreht und versuche das lose Ende des Schaltzugs wieder zu befestigen. Irgendwie hat das Geäst mein Schaltkabel aus der Verankerung gehebelt. Und jetzt ist irgendwie der Schaltzug zu kurz (oder ich einfach zu dumm).

Der Radlerkollege  versucht mir zu helfen - jedoch reicht unser beider Hirnkapazität immer noch nicht aus, das Problem zu beheben. Es entwickelt sich ein sehr nettes Gespräch - ich erfahre, dass mein Helfer erst im Winter auf Glatteis sich auf just diesem mit einer gebrochenen Hand wiederfand. Ich erkläre ihm darauf, dass ich mein Rad ab einer Temperatur von +5 Grad und tiefer in den Keller verbanne und ich es erst wieder befreie, wenn die Frühlingssonne den letzten Schnee vernascht hat. 

 

Nach der lustigen Unterbrechung - mein Helfer bewegte sich bergauf - ich ließ es bis zu einer geeigneten Stelle bergab rollen. In dieser Situation bin ich mal wieder froh an meinem Handy... nach einem kurzen Telefonat war auch schon meine besserer Hälfte mit dem Auto zu Stelle. Rad in den Kofferraum - ich auf den Beifahrersitz und ab nach Hause...