Es hat ja wieder geschneit... am Haldensee ist ne Lawine abgegangen, Nesselwängle ist nicht erreichbar, der Gaichtpass ist gesperrt. Von Hindelang aus ist das Tannheimer Tal nicht zu erreichen, der Fernpass ist gesperrt und viele weitere Straßen.
Am Sonntag hat es geregnet und anschließend wieder geschneit. Unter dem nassen Schnee drohen auch Dächer ( auch die der Wohnwagen) einzustürzen. Also mache ich mich wieder auf den Weg, um nach dem Rechten zu sehen...
Erst als ich von der Autobahn bei Oy-Mittelberg abfahre - von hier aus sind es noch gut und gerne ca. 25 km bis auf den Campinplatz - werden die Straßen schneebedeckt. Als ich dann schlussendlich die Höhe des Tannheimer Tals erreiche, ist das Wetter wie von einem anderen Stern. Der Sturm wühlt den umliegenden Schnee auf und peitscht ihn über das Tal. An manchen ausgesetzten Stellen ist die Sicht etwa 2 m weit. Nebel, Schnee - alles weiß - der Strassenrand nicht zu erkennen. Langsam taste ich mich voran... bis zum Abzweig Campingplatz.
Die letzten 300 m werde ich ja noch schaffen - jedoch die Schneemassen, die ich gar nicht so richtig erkennen kann - sind zu tief. Nach 200 m gräbst sich mein Fronttriebler ein. Ich lege den Rückwärtsgang ein, um wieder zur Hauptstraße zurück zu kehren... öffne das Fenster... der Sturm bläst mir sofort eine Landung Schnee ins Gesicht und auf den Beifahrersitz.. also Fenster zu und in die Rückfahrkamera geschaut... alles weiß, keine Straße zu erkennen.
Und so kam es wie es kommen musste: Ich fand mich (und mein Fahrzeug) wieder in einer unüberwindbaren Schneewehe wieder. Kein Problem dachte ich, eine Schaufel habe ich ja im Auto. Also schaufle ich eben mal ne halbe Stunde... ziemlich erfolglos. Mit triefend nassen Hosen und ziemlich erschöpft ging ich zu Fuß die letzten 100 m bis zum Wohnwagen. Erst mal eine trockene Hose, dann den Puls wieder in eine normale Zone kriegen...
Der Gedanke: "Ich lass die Karre bis morgen früh stehen" wurde durch das Geräusch eines Schneepfluges jäh unterbrochen. Also ich wieder raus - es stürmte noch immer. Irgendwie machte ich mich beim Schneepflugfahrer bemerkbar. Der hatte ein zog mich dann wieder zurück auf die Hauptstraße...
Also mache ich mich nun wieder - wie auch schon ein paar Tage zuvor - auf den Weg zum Parkplatz nach Zöblen, um dort mein Auto abzustellen. Ein gepflegter Fußmarsch bringt mich wieder auf den Campingplatz. Ich wate durch den Tiefschnee - ziehe wieder meine nassen Klamotten und Schuhe aus - und vergesse die Welt...