Ich war nun schon länger nicht mehr im Tannheimer Tal. Eigentlich wartet das Gras auf meinem Wohnwagenstellplatz - es will gekürzt werden. Aber an diesem sonnigen Tag muss ich jedoch die Prioritären ändern.
Also schiebe ich mein frisch geputztes Bike aus dem Vorzelt, drücke meine grasgrüne Radflasche - mit leckerem Sirup gefüllt - in die Halterung und klicke meine Schuhe in die Pedale ein.
Die Fahrt geht den alten Gaichtpass runter - leider wurde der steile Karrenweg nach dem letzten Felssturz verbreitert und geglättet, so dass auch mutige nichtösterreichische Flachlandbiker mit Akkupack und Flüstermotorantrieb die Abfahrt mit einem Angstpuls von 195 bewältigen können. Meist sind es Männer - die Frauen - vernünftigerweise - schieben ihr Rädchen tapfer bis ins Lechtal.
Der Weg durch den Klausenwald ist kühl - und das ist gut so - denn es geht nach oben. Am Heiterwanger See hat der Wind zugelegt. Eigentlich wollte ich am Kiosk "Wienerle" vernichten - aber aufgrund der Temperatur beschloss ich, den Wind während der Fahrt zu genießen.
In Berwang - nach dem Aufstieg - griff ich dann doch zum geliebten wärmenden Kittel. Überwiegend ist ja nun kraftloses Rollen ohne Pedalumdrehungen angesagt.
Ok - die Auffahrt ins Tannheimer Tal kostet mich schon noch einige Schweißtropfen. Aber dann war ich wieder voll im Saft... Auf dem Campingplatz schnell geduscht - ein Bier und auf den Liegestuhl (windgeschützt).