Ich erwache und mein Blick aus dem Fenster trübt meine gute Laune: Nebel - Nebel von der üblen Sorte. Naja, da bleibt die Hoffnung auf das Blau, das sich eventuell hinter den Nebelschwaden verbirgt. Also dann erst mal zum Frühstück - unter Coronabedingungen...
Erst geht es an der Donau entlang. In Kapfelberg nehmen wir einen Abzweig nach Kelheim. Nun geht es stetig bergauf. Dass uns keine Radler mehr entgegen kommen lässt vermuten, dass der gewählte Weg wohl nicht unbedingt die allgemein gültige Variante ist.
Aber mir gefällt's - es geht durch den kühlen Wald und irgendwann liegt der Anstieg auch hinter uns und der Weg wird wieder flacher. Wir gönnen uns an einem Brunnen eine kleine Pause, bevor wir wieder in die Pedale treten.
Bald ist - nach einer flotten Abfahrt - Kelheim erreicht. Gleich 2 imposante Bauwerke stechen mir ins Auge:
Die Fußgängerbrücke über den Main-Donau-Kanal ist die erste gekrümmte Brücke mit einseitigem Seiltragwerk. 1988 erhielt der Entwurf den Ingenieurbau-Preis. Die Spannweite beträgt knapp 62 Meter.
Bei Kelheim fließt die Altmühl, die sich 227 km durch Bayern quält, in die Donau. Die letzten 34 km benutzt sie das Bett des Main-Donau Kanals.
Im Felsenwastlwirt sind noch Plätze auf der Terrasse frei. Nach dem Essen wissen wir auch warum... Absolut null Sterne, wobei die Bedienung (Tochter des Hauses) keine Schuld trifft... Gott sei Dank habe ich immer Riegel im Gepäck.
Sehenswert ist der Tatzlwurm - die mit ihren ca. 190 m die längste Holzhängebrücke Europas ist, oder besser gesagt war. 2006 wurde sie vom Drachenschwanz in Ronneburg abgelöst.
Das Kloster Weltenburg kann nicht ohne erhöhten Puls per Rad erreicht werden. Erst sind 120 Höhenmeter - teils mit knackigen Rampen versehen - zu bewältigen. Dann ist mal wieder ein Teil des Weges geteert, was für ein entspanntes Lächeln sorgt. Plötzlich geht es jedoch mit einem steinigen Wanderweg - steil abfallend weiter. Spätestens hier ist es mit dem entspannten Lächeln vorbei...
Der Donaudurchbruch beim Kloster Weltenburg ist wiederum sehr sehenswert: An der schmalsten Stelle ist hier die Donau 110 m breit und 22 m tief. Diese Enge wurde erst vor 6 Monaten als nationales Naturmonument ausgewiesen. Die Felswände sind bis zu 80 m hoch.
Dieses Ausflugsschiff bringt uns wieder zurück nach Kehlheim. Die Fahrt dauert 20 Minuten (bergab), in die Gegenrichtung dauert die Fahrt 45 Minuten...
Noch einige Eindrücke des Donaudurchbruchs...
Nach dieser beeindruckenden Schifffahrt schwingen wir uns wieder auf den Sattel und radeln zurück nach Bad Abbach.
Wenn ich einmal eine Abkürzung nehmen will, dann ist die bestimmt nicht erlaubt...