Ich blicke blinzelnd durch die Dachluke meines Wohnwagens. Der Himmel sieht sich weiß und trübe an. Trotzdem raffe ich mich - es ist ja eigentlich noch viel zu früh, um aus dem Federbett zu schlüpfen - auf und trabe schlaftrunken unter die Dusche des Campingplatzes.
Der Rasierapparat schrubbt über mein Gesicht und entfernt die überschüssigen Stoppeln. Mit der elektrische Zahnbürste scheuere ich meine Zähnchen und in meiner Gehirnmasse überlegen sich meine Synapsen, ob es besser ist mit den Skatingschi
oder mit den klassischen Langlaufschi auf die Loipe zu gehen. Meine innere Stimme weist mich an, heute eher mal wieder die klassischen Langlaufschi anzuschnallen. Ich gehe zurück zum Wohnwagen und blicke jetzt in einen stahlblauen Himmel - einfach grandios.
Das Thermometer zeigt zwar noch 7 Grad minus, aber das wird sicher noch wesentlich wärmer. Nach dem Frühstück beschäftige ich mich mit der Lauffläche meiner Loipenschi. Jahrelange Erfahrung sagt mir: Wer gut wachst, ist klar im Vorteil und somit vorne. Da ich dieses Jahr noch nie auf Schi gestanden bin, ist eine glatte Lauffläche um so wichtiger. Bei Bergabfahrten
kann ich mich so wenigstens von den schweißtreibenden Strapazen des Aufstiegs erholen und ganz nebenbei noch einige "Loipen-Haatscher" überholen... Ja, ja ich weiß - das Wort Haatscher zaubert dir ein Fragezeichen auf die Stirn... Deshalb will ich mal kurz Tante Google fragen, ob die weiß, was haatschen ist. Und ich werde fündig:
"Hatschen (sprich: Haatschen) steht im östlichen Süddeutschland und in Teilen Österreichs für langsames oder tollpatschiges Gehen." Also dann wäre ein Loipen-Haatscher, eben einer, der in der Loipe langsam unterwegs ist. Es gibt natürlich auch Haatscherinnen, nicht dass die Damenwelt meint, ich würde die Frauen mal wieder ausgrenzen...