Keine Radtour - dafür brennt der Wohnwagen...

Heute gibt es mal keine Bilder - das Wetter war äh nicht zum Fotografieren. Morgens 21 Grad (zumindest am Fenster), nachmittags noch 11 Grad. Aber für heute habe ich sowieso einen Relax- und Packtag eingeplant. Den Packtag, weil wir morgen mal ins Allgäu fahren wollen, um unsere Schwägerin und Schwager im schönen Eglofs zu besuchen. Ich fahre das Wohnmobil vors Haus und gehe in dieses, um ein paar U-Hosen / -Hemden, Socken und sonstige Klamotten zu packen. 

Ich stelle eine Tasche mit den Sachen im Wohnmobil auf den Tisch und schalte, da die Temperatur so in den Keller gefahren ist, die Heizung und den Kühlschrank für Testzwecke ein. Beide Geräte laufen entweder über Gas oder Strom oder Batterie. Ich wähle Gas - wie schon seit Jahren. Ich höre wie der Kühlschrank zündet, die Heizung anspringt und gehe wieder ins Haus, um noch weitere Klamotten zu holen.

 

Als ich wieder zum Wohnmobil komme, wabbern mir schon Rauchschwaden von der offenen Türe entgegen. Ich springe kurz rein - alles voller Rauch. Feuer kommt aus einem Lüftungsgitter zur Heizung. Ich jumpe zurück ins Haus - "der Wohnwagen brennt" schreie ich meiner Frau zu, die noch am Packen ist, "ruf die Feuerwehr". Während ich mit einem Kübel Wasser hole, greift Anne zum Telefon... Das Wasser, das ich in das Abteil der brennenden Heizung schütte, ist wie wenn ein Schluck Bier nach einer 100 km Fahrt mit dem Bike in meinen Hals schütte - es verpufft und zischt mir als heiße Nebelschwade entgegen.

Ich renne zurück - Anne bringt bereits den nächsten Kübel mit Wasser, den ich an der Haustreppe übernehme und während sie wieder zurück ins Haus rennt, ich ihn von innen über den Brand schütte. Wobei der Rauch schon so dicht geworden ist, dass ich (auch als ich die Brille abnehme) nichts mehr erkennen kann außer eine rote Flamme. Ich schütte das Wasser in diese Richtung und schon bin ich wieder draußen. Ich war immer der Meinung, ich könnte die Luft ziemlich lange anhalten - im Stress sind das noch höchstens 10 Sekunden. 

 

Meine Frau drückt mir einen Feuerlöscher in die Hand - ich halte - nun wieder von außen auf das brennende Heizungselement. Das sieht nun gut aus. Ich habe zwar noch nie einen Feuerlöscher bedient - aber ich würde jedem mal empfehlen, genau das zu tun. Wenn man in einen kleinen engen Raum sprüht, dann - da ja nicht allzu viel Platz vorhanden, kommt einem die ganze Sch... (Pulver) wieder entgegen. Egal - rein halten, Luft anhalten - es hilft trotzdem.

Keine sichtbare Flamme mehr - dafür raucht es zu jedem Loch den Wohnmobils, als würden 50 Rentner inside Pfeife qualmen. Und schon kommt die Feuerwehr, Krankenwagen und Polizei. Und ich bin ganz ehrlich, ich war noch nie so froh, die Feuerwehr zu hören und zu sehen, als jetzt. Sie kontrollieren sofort das Fahrzeug, fragen nach den Gasflaschen... Ich hatte zwar die ganze Elektrik ausgeschaltet - jedoch das Gas hatte ich echt in den Hintergrund gedrängt. Die Jungs von der Feuerwehr holten die Gasflaschen aus der Gefahrenzone...

 

Mit der Wärmebildkamera überwachte nun die Feuerwehr den Brandherd, klemmte auch vorsichtshalber die beiden Batterien ab - nicht dass des nachts die Elektronik der Meinung ist: oh es ist kalt, ich muss heizen...

In der Zwischenzeit ist ein großer Teil der in Mitleidenschaft gezogenen Einrichtung schon wieder geputzt - allein des Brandgschmäckle isch net zum Ignoriera... Ein großes Lob möchte ich noch der Nellinger Feuerwehr aussprechen, was diese Jungs - und sie sind ja bei der freiwilligen Feuerwehr - leisten und auch an Wissen (das nicht unbedingt zum Allgemeinwissen zuzurechnen ist) haben, ist mehr als bemerkenswert. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Truppe und sage danke, danke, danke.  

Die Versicherung weiß auch schon Bescheid - dann will ich mal abwarte, wie sich das noch so entwickelt... Und ich will nicht vergessen, allen anderen zu danken (Krankenwagen, Polizei, usw.), die uns in diesen Stunden beigestanden haben. Herzlichen Dank.