Ich bin zwar schon wach - meine Beine könnten jedoch noch eine Mütze Schlaf vertragen. Trotzdem nehme ich sie mit nach unten, ich brauche sie ja zu Frühstück richten. Keine Ahnung wohin mich heute mein Bike bringen wird, irgend ein Ziel wird mir schon auf dem Sattel in den Sinn kommen.
Ich hole mein Bike aus der Garage und erschrecke erst mal heftig über die fette Schlammschicht, die sich am Rahmen einen gemütlichen Abend gemacht hat und in Ermangelung von Feuchtigkeit sich nun hart in den Rahmen gekrallt hat.
Gestern war ich einfach zu platt, um mein Rad noch mit Sinn und Verstand zu betrachten (mea culpa [meine Schuld] würde ich als alter Lateiner und Ministrant sagen). Übrigens kommt dieser Spruch "mea culpa" im Confiteor
vor, das seit dem 11. Jahrhundert in der katholischen Kirche gebetet wird.
Heute fahre ich immer hart an der Autobahn A8 entlang, wie das im Video weiter unten gut zu sehen ist. Kurz vor dem Hotel Seligweiler (oben im Bild) halte ich mich dann links. Das Hotel Seligweiler steht übrigens direkt auf der Grenze von Baden Württemberg und Bayern. Und witzigerweise verläuft die Grenze quer durch den großen Speisesaal. Nicht wenige Gäste kommen nur hierher, um einmal in Bayern zu sitzen während das leckere Schnitzel in Baden Württemberg darauf wartet, verspeist zu werden.
Ungern fahre ich durch Hörvelsingen ohne eine kleine Pause auf dem Gelände der netten Pflugbrauerei zu machen. Normalerweise pflege ich hier meinen dehydrierten Körper wieder mit einem wohldosierten Krug mit kühlem Gerstensaft und Zitronensprudel zu Höchstleistungen anzuspornen. Wobei der Zitronensprudel auch ersatzlos gestrichen werden kann.
Hörvelsingen hat ca. 750 Einwohner und liegt am Fuße des Ofenlochs (das ist der bewaldete Hügel im Hintergrund des Bildes).
Die oben erwähnte Pflugbrauerei besteht bereits seit 1681. Für das Braurecht mussten 30 Gulden Kaution bezahlt werden. Pro Jahr werden hier ca. 2.000 Hektoliter Bier hergestellt (lecker).
Über das Lonetal, vorbei an Westerstetten trabe ich wieder gemütlich nach Hause.