Gestern habe ich noch - bevor ich in die Waagerechte Bettposition übergegangen bin - einen Termin via Internet beim Friseur meiner Wahl gemacht.
Nach dem Frühstück mache ich mich also auf nach Ulm. Ich habe noch etwas Zeit und schaue mich kurz in der neuen Ulms Mitte um, die momentan immer noch im Bau ist. Und ich muss sagen: Sie gefällt mir nicht besonders. Die Bauten sind mir zu hoch, jeder Meter ist zugeplastert, kein Baum, kein Grün, nicht mein Geschmack.
Ich erhasche einen kurzen Blick aufs Ulmer Münster - da lacht mein Herz (kurz). Da sind mir die gemähten Wiesen auf der schwäbischen Alb schon wesentlich lieber...
Pünktlich erscheine ich beim Friseur. Auch hier muss ich erst mal seinen QR-Code scannen und mich als Kunde einchecken. Aber dann genieße ich das Waschen und Schneiden der Haare.
Meine Meisterin mit Schere und Kamm hat auch die Schnauze von Corona voll und war deshalb - sobald der erste Biergarten eröffnen durfte - unter den Gästen, wie sie mir im Vertrauen erzählte. Das kann ich wiederum sehr gut verstehen, wo doch die meisten Haarschneiderinnen zusätzlich auch Kommunikations-weltmeisterinnen sind. Und Kommunikation stand ja seit Corona-Monaten nicht auf der Agenda.
Frisch gestriegelt - und ich strotze vor Kraft - hole ich mir jetzt noch ein halbes Hähnchen. Irgendwie brauchen meine Haarwurzeln Nahrung - und die sollen sie haben...
Das Hähnchen ist gelandet - mein Bauch ist sehr zufrieden. Nun muss ich mich aber noch bewegen. Also nix wie rauf aufs Bike und in die Pedale getreten. Wie so oft ist kein konkreter Plan in meiner Birne, nur so die grobe Richtung, aber das reicht ja auch. Der Weg zum Brünnele ist nun für die Nachahmung per Bike nicht unbedingt geeignet... denn das Vorderrad passt exakt in den Brunnen, und der liegt direkt am kaum zu erkennenden Weg. Die 4 Äste, die (vermutlich) ein netter Wanderer über den Brunnen gelegt hat, hält weder Tier noch Mensch vor einem Absturz ab.
Ich fahre weiter und komme zum Helfensteinischen Schloss, das hier oder zumindest in dieser Gegend gestanden haben soll. Auf meiner Karte führt der Weg zwar an dem Steinhügel vorbei, jedoch mein Bike verweigert die Weiterfahrt - es kann keinen Weg mehr erkennen.
Ich fahre weiter zum Kuttel-Apel-Stein, der wohl seine Form durch Erosion erhielt. Er steht am Ende eines kleines Trockentals. Es gibt einige von diesen eigenartigen Felsen...
Ein weiteres Naturdenkmal finde ich am Orteingang von Westerheim. 4 mächtige Stämme umringen wie ein einziger Baum die Loretto-Kapelle. Diese versteckt sich unter der Blätterwerk und ist kaum zu erkennen.
Wenn man sich im Ort umsieht, so gibt es 5 Kapellen in Westerheim, wobei die Loretto-Kapelle die älteste und auch größte ist. Sie wurde 1705 erbaut, unterstützt von den Merklinger Bürgern, die mit ihren Spenden den Bau der Kapelle tatkräftig unterstützten. 1756 wurde eine Glocke installiert.
Die Butzenkapelle ist eine unscheinbare Kapelle in Westerheim. Sie wurde 1850 erbaut und war damals entfernt vom Dorf. Heute ist sie in eine gewachsene Siedlung integriert...
Eigentlich will ich den flachen Weg nach Laichingen nehmen. Aber da ich diesen ja zur Genüge kenne, biege ich nach links zum Hagsbuch. Dort ist eine alte Hüle, die vermutlich als Viehtränke diente.
Eine interessante Biketour - hat mir gefallen - auch das ewige up and down...